Hungrige Leos


Der Leopard Buschfisch ist, wenn auch kein Jäger, ein Zierfisch, der sich von kleineren Fischen ernährt. So weit, so richtig, deshalb habe ich mir vor gut einem Jahr zwei Leopard Buschfische geholt; sie sollten der unkontrollierten Vermehrung meiner Black-Mollys Einhalt gebieten und als natürlicher Fressfeind der Jung-Brut für Ordnung sorgen.

Das habe sie getan, seit der Zeit des Einsetzten der beiden Fische, habe ich keinen einzigen Jungfisch mehr gesehen. Dabei haben die beiden Leopard Buschfische sich gut entwickelt und sind jetzt ca. 12 cm groß. Die Warnungen meines Zoofachhändlers ob des unstillbaren Hungers eines ausgewachsenen Leopard-Buschfischs hatte ich schlichtweg ignoriert. Berichte des Spezialisten der Aquarienwelt, dass ausgewachsene Exemplare dieser Art sogar vor großen Panzerwelsen nicht haltmachen würden, ins Reich der Legenden verwiesen. Was sollte auch passieren? Die Fische haben keine Zähne und neigen nicht dazu auf die Jagd zu gehen. Einzig ihr riesig aufgesperrtes Maul, mit dem sie einen Unterdruck erzeugen können und so KLEINE Fische in ihr Maul einsaugen, ist für beispielsweise Jung-Brut gefährlich. Genau das, was ich für die Geburtenkontrolle wollte, immerhin handelte es sich um ca. 80 – 100 Jungfische und das mehrmals im Monat!

Nun ist passiert, was ich nicht wahrhaben sollte. Einer der beiden Leopard Buschfische hat versucht, einen ausgewachsenen Black-Molly zu fressen. Kein schöner Anblick, der Zahnkarpfen steckte ihm sozusagen im Hals und die Schwanzspitze guckte aus dem Maul. Der Versuch meinerseits, den Leo zu fangen, um ihm den Black Molly aus dem Maul zu ziehen, misslang. Heute Morgen schien der Black-Molly der Fressbestimmung des Leopard-Buschfischs zugeführt worden zu sein, jedenfalls war nichts mehr im Maul des Vielfraßes zu sehen.

Zu hoffen bleibt, dass es sich beim verspeisten Black-Molly um einen kleinen Fisch seiner Art gehandelt hat und der Rest meiner Zierfische schlichtweg zu groß ist, um von den Leos als auf ihrem Speiseplan stehend angesehen zu werden.