Raubschnecken im Aquarium

Die Raubschnecke Helena (Anentome helena) ist eine beliebte und zugleich umstrittene Schneckenart im Aquarium, da sie gezielt andere Schnecken jagt und frisst.

Helena-Raubschnecken stammen aus Südostasien und leben bevorzugt in sandigem oder schlammigem Untergrund, wo sie sich eingraben können. Im Aquarium sollte der Bodengrund daher aus feinem Sand oder rundem Kies bestehen, ergänzt mit Holz, Wurzeln und Steinen. Pflanzen werden nicht angefressen. Die Tiere sind recht tolerant, bevorzugen aber mittelhartes bis hartes Wasser mit einem pH-Wert von 6,5 bis 8,5, Temperaturen zwischen 20 °C und 30 °C sowie ausreichendem Platz für die Jagd.

Raubschnecken ernähren sich primär von anderen Schnecken, wobei sie auch größere Exemplare überwinden können. Bei Schneckenmangel weichen sie auf proteinreiches Fisch- oder Garnelenfutter, Aas oder Frostfutter aus, wobei dies weniger artgerecht ist. Die regelmäßige Jagd nach Schnecken ist für sie am natürlichsten.

Raubschnecken sind nützliche Helfer gegen unerwünschten Schneckenbefall und pflegeleicht, müssen aber gezielt eingesetzt werden. Sie vermehren sich bei gutem Nahrungsangebot rasch, können damit aber auch unerwünschte Schäden in der eigenen Schneckenpopulation anrichten.

Tatsächlich habe ich mich ziemlich erschreckt. Ich habe aufgrund der enormen Vermehrung von Posthornschnecken fünf Helenas ins Becken eingesetzt. Nach ein paar Wochen habe ich nicht nur bemerkt, dass sich die Raubschnecken gut vermehrt haben, sondern das keine einzige sonstige Schnecke mehr im Becken ist. Offensichtlich sind die Helenas mit dem Schneckenverputzen effektiver als Kugelfische.